Donnerstag, 10. März 2016

Modenschau Teil 2 - Winter

Nach unserer kleinen Pause kommen wir nun zur Wintermode. Eva, würdest Du bitte mal...?

Ah, da ist sie ja! Nun trägt Eva eine Jacke von Stadler, nämlich ein Modell "Hi Vis". 
Die Jacke ist bei Stadler nicht mehr gelistet, ich habe sie im Herbst 2014 auch für einen günstigen Preis bei einem kleinen Händler in der Nähe erworben. Die Jacke verfügt über ein heraustrennbares Innenfutter, das rundherum mit Reißverschluß befestigt wird. 
Neben einer winzigen Außentasche hat sie an der Vorderseite zwei größere Taschen, in denen man viel von dem Zeugs, das man bei der Ausfahrt dabeihaben muss, verstauen kann. Diese Außentaschen sind wasserdicht, genau wie die kleine Innentasche der äußeren Jacke. Um an die zu gelangen muss man sich nicht komplett auspellen, es reicht, die oberen Knöpfe zu öffnen und den Reißverschluß ein Stück aufzuziehen. Durch die Knopfleiste ist sie so gut wie vollkommen winddicht und man hat das gute Gefühl, daß die Umwelt sich draußen abspielt. 
An den Ärmeln hat sie große Reißverschlüsse, die das Anziehen von Handschuhen erleichtern und auch mit Handschuhen bedienbar sind. Die Ärmel können mittels Knöpfen in ihrer Weite verstell werden. Dazu gibt es eine Art Gürtel an der Jacke, mit der man sie weiter oder enger stellen kann. An den Seiten hat sie pro Seite jeweils einen kurzen Reißverschluß, die den Komfort beim Sitzen heben können. Mit der Hose wird die Jacke mit einem Rundumreißverschluß verbunden. 
Da kommen wir zu einem Problem. Die Verkäuferin meinte, der ist Universal, der passt bei allen gängigen Hosen der gängigen  Hersteller. Und umgekehrt die von den Hosen auch bei den Jacken. Schon im Laden hatte ich das Gefühl, meine ehemalige Nachbarin würde mal wieder Recht behalten, als sie damals sagte: "Universal passt nie!" - Und siehe da, so war es auch. An meine BMW Hose passte die Jacke nicht. Und auch an sonst keine. Wie übrigens meine BMW Klamotten auch. Auch die gehen Reißverschlusstechnisch einen Sonderweg.
Also präsentiert Eva uns jetzt eine Hose, auch aus dem Hause Stadler, nämlich die "Hose Flex Pro". Sie besteht aus drei Lagen Laminat und besitzt, wie die Jacke, ein mit Reißverschlüssen befestigtes Innenfutter. An ihrer Vorderseite finden sich zwei wasserdichte Taschen. 
In ihrer Weite kann sie etwas verstellt werden und sie soll für die Verwendung von Hosenträgern vorbereitet sein. Am Achtersteven findet sich neben einer Materialdopplung auch noch ein Anti Rutsch Streifen. Damit klebt man praktisch am Sitz. Die Knie sind ebenfalls verstärkt, aber auch hier gilt, es ist kein Leder. 
Jacke und Hose kommen komplett ausgestattet mit Protektoren, in der Jacke an Schultern, Ellenbogen und Rücken, in der Hose an Knien und Hüften. Lediglich einen Steißbeinprotektor kann man bei Bedarf hier noch hinzufügen. Den gibts um kleines Geld und das war es mir wert.
Wie hat sich dieser Anzug bewährt? 
Ich bin ihn bei Temperaturen um den Gefrierpunkt gefahren und auch darunter und bin zufrieden. Es ist klar, man muss entsprechende Unterwäsche dazu tragen, sonst wird man schneller zum Eisklotz als man Piep sagen kann, aber ansonsten gibt es nichts zu meckern. Die Farbe hat auch bisher sehr gut gehalten, aber gerade bei einer im Winter getragenen Jacke zeigt sich wieder, warum so viele Leute Schwarz fahren. Man sieht den Dreck nicht. Und von dem hat es im Winter eine Menge. 
Es gibt, bzw. gab zur Jacke einen anknöpfbaren Kragen. Den habe ich mir auch zugelegt, das war aber eine Fehlinvestition. Zum Einen passte er nicht hundertprozentig zur Jacke, es klaffte da noch ein Loch, durch das Wind pfeift und zum Anderen hat man dann wirklich ein so steifes Gefühl, daß die Linie leidet. Das macht langsam. Das will keiner.
Wenn im Winter wieder das übliche Trübe - Tassen - Wetter ist, aber sonst die Rahmenbedingungen stimmen um zu fahren, dann spielt das Leuchtgelb wirklich seine Trümpfe aus. Denn dann ist man wirklich zu sehen und kann sich reelle Hoffnungen machen auch tatsächlich gesehen zu werden. Denn zum Leuchtgelb der Jacke ist auch alles, was da als graue Streifen sichtbar ist, Reflexmaterial. 
Es gibt, bei aller Sichtbarkeit, einen Nachteil, den die leuchtgelbe Kleidung mit sich bringt, nämlich, daß man mitunter für einen Rollerfahrer gehalten wird. Man wird also langsamer eingeschätzt, als man tatsächlich ist. Davon, die eigenen Augen offen zu halten, wird man nicht entbunden. 

Kommen wir nun zum nächsten Teil:
Als Helm führt Eva uns hier einen Schuberth C3 vor. 
Über den braucht man eigentlich keine großen Worte zu verlieren. Ich habe ihn günstig im Ausverkauf geschossen, von daher war er erschwinglich. Er unterscheidet sich ein wenig vom BMW Systemhelm 6 EVO, die Klappmechanik ist ein einfaches Scharnier und die Art der Verriegelung ist etwas anders. Auch er wird komplett mit Pinlockscheibe geliefert und verfügt über eine eingebaute Sonnenblende. 
Das Blickfeld ist nicht ganz so groß wie beim BMW, dafür ist er tatsächlich etwas leiser. Diesen Umstand habe ich genutzt, um in ihn ein Kommunikationssystem einzubauen. Das wird komplett mit Akustikkragen geliefert und ist einfach einzubauen. Ich höre damit weder Musik, noch unterhalte ich mich mit anderen Bikern, ich brauche es nur zum telefonieren. Und da auch nur um erreichbar zu sein. Das beruhigt meine Nerven ungemein. Diesen Helm nutze ich unter der Woche, wenn ich hier in der Gegend unterwegs bin. Also nicht nur im Winter. 
Dieser "Original" C3 verfügt auch noch, im Gegensatz zu den "Limited Editions" bei den bekannten Ausrüstern, über Reflexzonen am Akustikkragen und vorne über dem Gesichtsausschnitt am Visier.

Was trage ich im Winter als Handschuhe? 
Da sind zum einen, wenn es noch nicht soo kalt ist, von Polo die "Firefox Sport Handschuhe wasserdicht 1.0". 
Die sind - zumindest meine - tatsächlich wasserdicht und halbwegs warm. Aber auch nur, bis etwa gegen sechs Grad. Darunter wird es eisig. Sie haben keine Wischlippe, sondern nur einen Veloursteil an den Fingern. Und sie sind von der Verarbeitung nicht der Oberburner, denn beim Verschluss habe ich schon nach kurzer Zeit etwas nähen müssen. Nach dieser zweiten Saison werde ich sie vermutlich aussondern. 
Zum anderen habe ich für die tieferen Temperaturen noch die Furygan "Land D30". 
Allerdings noch in der Nicht - EVO - Variante. Die haben ein wunderbar herrlich flauschiges Innenfutter, es ist, als wenn ein Plüschtier da drinnen auf einen warten würde. Mit denen komme ich bis an den Gefrierpunkt heran und auch darunter, aber auch das nur noch mit der Griffheizung. Sie haben eine Wischlippe am linken Zeigefinger, man ist also auch bei Regen damit gerüstet.
Bei den Handschuhen muss ich sagen, daß ich die beste Winterkombo noch nicht gefunden habe. An Unterziehhandschuhe habe ich mich bislang noch nicht herangetraut.
Bei Fahrten im Winter halte ich mit der hier vorgestellten Ausrüstung durchaus Touren von zwei bis drei Stunden aus. Allerdings ist hier je nach Außentemperatur ein Stop zum Nachfüllen der Kaffeespeicher unabdingbar.

Wenn ich das Wetter vor der Haustüre so betrachte, dann kann ich mir aber gut vorstellen, daß schon bald die Winterausrüstung im Schrank landen kann. Denn: Der Frühling steht vor der Tür!
Auf Kinder, nach Draußen!



                                                    

11 Kommentare:

  1. Gibt nix schlimmeres als frieren beim Moppedfahren

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    1. Oh ja, das stimmt. Das wird dann auch immer kälter und man friert richtig ein.
      Ich zieh da natürlich je nach dem noch mehrere Lagen drunter. Aber wenn man es schafft, warm zu bleiben, dann ist es toll im Winter.

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  2. Sehr schön! Die Furygan-Handschuhe sehen aus, als wären sie zur Abwechslung mal nicht so sperrig wie gewöhnliche Winterhandschuhe, in denen man kaum die Finger bewegen kann? ;-)

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    1. Das stimmt, sie sind zwar etwas dicker, aber man kann sich immer noch damit bewegen. Es gibt mittlerweile einen Nachfolger, den habe ich aber noch nicht in oder an der Hand gehabt.

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  3. Handschuhe finde ich ja ein ganz schwieriges Thema. Ich hätte gerne leichte Sommerhandschuhe (die natürlich im Winter warm halten:-D), bei denen die Finger nicht zu lang sind und dann bitte ohne diese langen Stulpen.

    Ich habe mal in einem Online-Shop für Eisschnelllauf gearbeitet. Da gab es ganz dünne, aber unglaublich warme Thermo-Handschuhe, die man perfekt unterziehen konnte. Dummerweise habe ich meine verbummelt.

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    1. Von Held habe ich welche ohne Stulpen gesehen. Die heißen glaube ich "München". Allerdings halten die auch nur bis etwas über sechs Grad halbwegs warm. Die richten sich eigentlich glaube ich eher an den Rollerfahrer. Aber die kann man natürlich auch auf dem Motorrad anziehen. Ich hatte die bei Polo gesichtet.

      Eisschnellauf ist ein guter Tip. Da werde ich auch mal nach Unterziehhandschuhen schauen!

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    2. Die heißen Hunter Silver Finger

      KLICK

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    3. Danke für den Tipp: Hatte welche von Mc Kinley, aber die schaffen's unter normalen Handschuhen gerade mal ab ca. 10 Grad die Hände warm zu halten.

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    4. Vielen Dank für den Tip! Ich habe sie eben bestellt!

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  4. Wenn man mal zusammenrechnet, was da für Werten auf einem Bike sitzen :-)

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    1. Das ist wohl wahr! Und das, wenn man bedenkt, daß der ganze Kram vermutlich hinüber ist, wenn man mal während der Fahrt absteigen musste. Und dann festgestellt hat, daß geschmolzenes Goretex in der Wunde nicht wirklich lustig ist.

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